Kleiner Briefkasten die Gartenlaube 1889: Unterschied zwischen den Versionen
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− | <br> | + | <br> Schwarze Trüffel sind 10-12 Tage haltbar; weiße Trüffel haben mit nur 2-7 Tagen eine deutlich kürzere Haltbarkeit und werden schneller schlecht. Ihr unverwechselbarer Geschmack verleiht Gerichten eine einzigartige Note und macht die Schwarze Trüffel zu einer begehrten Zutat in der Gastronomie. Als aber in der Neuzeit Voksküchen entstanden, da feierte der spartanische Koch in neuer Gestalt seine Wiedergeburt, er, der weniger auf den Geschmack achtet und es sich vor Allem angelegen sein läßt, gesunde und kräftige Kost zu schaffen. Die Frische dieses weißen Trüffels, ist einzigartig, Ihr Geschmack und das Aroma unvergesslich. Das zahlreiche Heer der Männer, deren Stand sich durch die weißen Mützen und Schürzen kennzeichnet, und das viel zahlreichere der Jungfrauen und Frauen, die den Quirl und Löffel als Küchenscepter schwingen, hat ihr Wirken und Streben in den Dienst einer und derselben Aufgabe gestellt: Was die Natur an verzehrungswerthen Gegenständen über Länder und Meere verstreut hat, das wissen die Köche und Köchinnen in menschenwürdige Kost zu verwandeln; sie Alle, ohne Ausnahme und ohne Unterschied, sind aufmerksame Diener des menschlichen Magens. Nichts gewährt einen trübseligern Anblick, als ein solch’ zerquetschter Glückspilz. Griffel nichts oder sehr wenig an den Narben bleibe, man sagt hier, daß man keine Spitzen mache, weil der abgerissene Griffel in Ansehung der Narben spitzig aussieht.<br><br><br> Ihre Erzeugnisse eignen sich ja am besten zum Schaugepränge, und außerdem war ja die Ausstellung von den deutschen Gastwirthen in’s Leben gerufen worden, die bei ihren Table d’hôtes bekanntlich keine Volksnahrung auftischen. Wir sind in ein wahres Labyrinth gerathen, und wenn wir bei dem Besuche der Ausstellung nicht allein sehen, sondern auch lernen wollen, so müssen wir einen Ariadnefaden zur Hand haben, der uns vor Verirrungen schützt. Der gute Mann hatte in den Vereinigten Staaten einen beträchtlichen Theil seiner Muttersprache vergessen, ohne von der englischen viel zu lernen. Mehrere günstige Gelegenheiten, die er dort keck beim Schopfe faßte, machten ihn in Kurzem zum vermögenden Mann. Hier kaufte er mehrere Bauplätze, die Dank dem Herrn Haußmann bald um einige hundert Procente stiegen. Schier gewaltig war das Frühstück, welches der „Verein Leipziger Gastwirthe" servirte; fein säuberlich geputzt und geordnet standen da mehrere Hirschrücken, ein Wildschweinskopf, zwei große Rheinlachse, Truthähne, Birkwild, Fasanen, Salate, Hummerpyramiden, Pasteten u. dergl. Es giebt zunächst Meister und Meisterinnen der Kochkunst, die den Mantel auf zwei Schultern tragen und also zweien Herren dienen. 218), gesehen, wie die Herren Cr.<br><br><br> Seit dem Staatsstreich hat man in Paris unzählige solcher Individuen gesehen, die von schwindelnder oder vielmehr von erschwindelter Höhe wieder in Armuth zurückgesunken und, statt in glänzender Equipage mit üppig zurückgelehntem Kopfe und behaglich ausgestreckten Beinen über die Boulevards zu rollen, gesenkten Hauptes auf dem Asphalt wandeln, unbeachtet von Denen, die während der Zeit des Glanzes demüthig in ihren Vorzimmern harrten. Die gemüthlichen Bürger der Pleißestadt blicken mit einem gewissen Stolz auf diese neue Schöpfung, die, von dem Schützenhausgarten aus gesehen, in der That einen äußerst gefälligen Anblick bietet. Alle diese Prachtstücke entzücken ohne Zweifel das Auge des Beschauers und schmecken vortrefflich, aber wir können sie in diesem Artikel nur flüchtig berühren. Sie haben auch in vielen Familien dadurch sehr viel Unheil angerichtet, daß man ihren Luxus nachahmt, ohne die Mittel zu demselben bestreiten zu können. Diese haben zwei Funktionen: Zum einen sind sie erforderlich für die grundlegende Funktionalität unserer Website. Was dieses von dem energischen Unternehmer, Herrn Berthold, gegründete und erst vor Jahrefrist eröffnete Etablissement für Leipzig bedeutet, das hat diese Gelegenheit gelehrt: die Stadt besitzt in dem Krystallpalaste nicht nur einen für Vergnügungen sehr geeigneten Raum, sondern auch ein für Ausstellungen verschiedenster Art passendes Gebäude. Die Art und Weise jedoch, in welcher dieser zahlreichste unter allen Berufsständen für seinen Herrn und Gebieter Sorge trägt, ist von sehr verschiedenem Werth, wie überhaupt alle Dienstleistungen, die auf dieser Erde verrichtet werden.<br><br><br> Ihre Form hängt von der Beschaffenheit der Erde ab, in der der Edelpilz wächst. Schließlich gibt es hier das Maison de la Truffe, das den Urlaubern auch im Hochsommer alles über den Edelpilz erzählt. Es liegt uns zwar durchaus fern, das hohe Verdienst, welches sich die Aussteller der fertigen Gerichte um die Ausstellung selbst erworben haben, in irgend welcher Welse schmälern zu wollen, aber eine Würdigung dieses Verdienstes kann hier nicht unsere Aufgabe sein; denn wie sollten wir unseren Lesern einen Begriff von der Pracht einer Hummerpyramide beibringen, die meterhoch auf dem Tische in die Höhe ragt, oder von dem gewaltigen Eindruck eines gebratenen Hirschrückens, der auf einem fußhohen Fettsockel ruht? An diesem Uebel, welches so alt ist wie die menschliche Cultur, tragen freilich die Köche selbst am wenigsten Schuld; denn immer gab es und immer wird es reiche Leute geben, welche an der einfachen spartanischen Kost kein Wohlgefallen finden.<br> |
Version vom 27. Oktober 2024, 00:43 Uhr
Schwarze Trüffel sind 10-12 Tage haltbar; weiße Trüffel haben mit nur 2-7 Tagen eine deutlich kürzere Haltbarkeit und werden schneller schlecht. Ihr unverwechselbarer Geschmack verleiht Gerichten eine einzigartige Note und macht die Schwarze Trüffel zu einer begehrten Zutat in der Gastronomie. Als aber in der Neuzeit Voksküchen entstanden, da feierte der spartanische Koch in neuer Gestalt seine Wiedergeburt, er, der weniger auf den Geschmack achtet und es sich vor Allem angelegen sein läßt, gesunde und kräftige Kost zu schaffen. Die Frische dieses weißen Trüffels, ist einzigartig, Ihr Geschmack und das Aroma unvergesslich. Das zahlreiche Heer der Männer, deren Stand sich durch die weißen Mützen und Schürzen kennzeichnet, und das viel zahlreichere der Jungfrauen und Frauen, die den Quirl und Löffel als Küchenscepter schwingen, hat ihr Wirken und Streben in den Dienst einer und derselben Aufgabe gestellt: Was die Natur an verzehrungswerthen Gegenständen über Länder und Meere verstreut hat, das wissen die Köche und Köchinnen in menschenwürdige Kost zu verwandeln; sie Alle, ohne Ausnahme und ohne Unterschied, sind aufmerksame Diener des menschlichen Magens. Nichts gewährt einen trübseligern Anblick, als ein solch’ zerquetschter Glückspilz. Griffel nichts oder sehr wenig an den Narben bleibe, man sagt hier, daß man keine Spitzen mache, weil der abgerissene Griffel in Ansehung der Narben spitzig aussieht.
Ihre Erzeugnisse eignen sich ja am besten zum Schaugepränge, und außerdem war ja die Ausstellung von den deutschen Gastwirthen in’s Leben gerufen worden, die bei ihren Table d’hôtes bekanntlich keine Volksnahrung auftischen. Wir sind in ein wahres Labyrinth gerathen, und wenn wir bei dem Besuche der Ausstellung nicht allein sehen, sondern auch lernen wollen, so müssen wir einen Ariadnefaden zur Hand haben, der uns vor Verirrungen schützt. Der gute Mann hatte in den Vereinigten Staaten einen beträchtlichen Theil seiner Muttersprache vergessen, ohne von der englischen viel zu lernen. Mehrere günstige Gelegenheiten, die er dort keck beim Schopfe faßte, machten ihn in Kurzem zum vermögenden Mann. Hier kaufte er mehrere Bauplätze, die Dank dem Herrn Haußmann bald um einige hundert Procente stiegen. Schier gewaltig war das Frühstück, welches der „Verein Leipziger Gastwirthe" servirte; fein säuberlich geputzt und geordnet standen da mehrere Hirschrücken, ein Wildschweinskopf, zwei große Rheinlachse, Truthähne, Birkwild, Fasanen, Salate, Hummerpyramiden, Pasteten u. dergl. Es giebt zunächst Meister und Meisterinnen der Kochkunst, die den Mantel auf zwei Schultern tragen und also zweien Herren dienen. 218), gesehen, wie die Herren Cr.
Seit dem Staatsstreich hat man in Paris unzählige solcher Individuen gesehen, die von schwindelnder oder vielmehr von erschwindelter Höhe wieder in Armuth zurückgesunken und, statt in glänzender Equipage mit üppig zurückgelehntem Kopfe und behaglich ausgestreckten Beinen über die Boulevards zu rollen, gesenkten Hauptes auf dem Asphalt wandeln, unbeachtet von Denen, die während der Zeit des Glanzes demüthig in ihren Vorzimmern harrten. Die gemüthlichen Bürger der Pleißestadt blicken mit einem gewissen Stolz auf diese neue Schöpfung, die, von dem Schützenhausgarten aus gesehen, in der That einen äußerst gefälligen Anblick bietet. Alle diese Prachtstücke entzücken ohne Zweifel das Auge des Beschauers und schmecken vortrefflich, aber wir können sie in diesem Artikel nur flüchtig berühren. Sie haben auch in vielen Familien dadurch sehr viel Unheil angerichtet, daß man ihren Luxus nachahmt, ohne die Mittel zu demselben bestreiten zu können. Diese haben zwei Funktionen: Zum einen sind sie erforderlich für die grundlegende Funktionalität unserer Website. Was dieses von dem energischen Unternehmer, Herrn Berthold, gegründete und erst vor Jahrefrist eröffnete Etablissement für Leipzig bedeutet, das hat diese Gelegenheit gelehrt: die Stadt besitzt in dem Krystallpalaste nicht nur einen für Vergnügungen sehr geeigneten Raum, sondern auch ein für Ausstellungen verschiedenster Art passendes Gebäude. Die Art und Weise jedoch, in welcher dieser zahlreichste unter allen Berufsständen für seinen Herrn und Gebieter Sorge trägt, ist von sehr verschiedenem Werth, wie überhaupt alle Dienstleistungen, die auf dieser Erde verrichtet werden.
Ihre Form hängt von der Beschaffenheit der Erde ab, in der der Edelpilz wächst. Schließlich gibt es hier das Maison de la Truffe, das den Urlaubern auch im Hochsommer alles über den Edelpilz erzählt. Es liegt uns zwar durchaus fern, das hohe Verdienst, welches sich die Aussteller der fertigen Gerichte um die Ausstellung selbst erworben haben, in irgend welcher Welse schmälern zu wollen, aber eine Würdigung dieses Verdienstes kann hier nicht unsere Aufgabe sein; denn wie sollten wir unseren Lesern einen Begriff von der Pracht einer Hummerpyramide beibringen, die meterhoch auf dem Tische in die Höhe ragt, oder von dem gewaltigen Eindruck eines gebratenen Hirschrückens, der auf einem fußhohen Fettsockel ruht? An diesem Uebel, welches so alt ist wie die menschliche Cultur, tragen freilich die Köche selbst am wenigsten Schuld; denn immer gab es und immer wird es reiche Leute geben, welche an der einfachen spartanischen Kost kein Wohlgefallen finden.